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Die Peergroup-Tage

Das GL-Team der RWR führt regelmäßig Veranstaltungen durch, auf denen Kinder und Jugendliche mit einer Hörschädigung sich kennenlernen und miteinander austauschen können: die sog. Peergroup-Tage bzw. Projekttage Hören.

Viele hörgeschädigte Schüler:innen sind in den Regelschulklassen gut integriert und können trotz – teilweise hochgradigem Hörverlust – gut dem Unterricht folgen. Jedoch kennen viele der betreuten Jugendlichen und Kinder keine anderen gleichaltrigen Hörgeschädigten.

Bei den regelmäßigen Peergroup-Treffen bilden wir jeweils jahrgangsstufenweise Gruppen und machen jedes Mal ein attraktives und altersentsprechendes Angebot.

An diesem Tag treffen sich die Kinder und Jugendlichen an der RWR in Dortmund. Die Anreise wird über den Schulträger LWL organisiert und finanziert (Taxi).

Inzwischen haben wir gemeinsam verschiedene Aktivitäten durchgeführt.

So besuchten wir mit den Schüler:innen bereits das Dortmunder Naturkundemuseum, sammelten anhand eines untertitelten Filmes Informationen zum Thema ‚Ohr und Hören‘ und gestalteten mit Hilfe verschiedenster Materialien ein Foto der eigenen Hörtechnik; Bewegungsangebote und gemeinsames Frühstücken runden den Tag ab.

Hierbei steht immer der gemeinsame Austausch und das Gruppenerleben im Vordergrund – weniger die Beschäftigung mit der Hörschädigung. Viele Kinder und Jugendliche knüpfen so - teilweise erstmalig – Kontakte mit anderen Schüler:innen in ähnlichen Situationen. Eine Stimmung des gegenseitigen Verständnisses und des Vertrauens prägen die Veranstaltungen daher immer wieder.

Ein häufiges Thema bei Kindern und Jugendlichen im GL ist die Nutzung der digitalen Übertragungsanlage (‚Höranlage‘). Viele Schüler:innen nutzen die Anlage im Unterricht der Regelschule aus verschiedenen Gründen unregelmäßig und ungern. Bei den Ausflügen zum Museum ermöglichen wir eine kontrastive Erfahrung: so wurde eine kurze Führung zunächst mit einer Übertragungsanlage und dann ohne durchgeführt. Die Kinder und Jugendliche erfahren so - unmittelbar aufeinander folgend - wie sich der Höreindruck unterscheidet. Gemeinsam reflektieren wir die Erfahrungen in der Gruppe. Die Schüler:innen können so ihren persönlichen Eindruck und ihre Bedürfnisse kommunizieren und sich gegenseitig unterstützen. Durch diese Stärkung ihres Selbstbewusstseins fällt es ihnen auch leichter, in der Regelschule auf sich aufmerksam zu machen.

So stärken wir die Identität der Schüler:innen und die persönliche Kompetenz zur Selbsthilfe.

Die hörgeschädigten Schüler:innen, die an den Treffen teilnehmen, melden uns häufig zurück, dass sie der Austausch mit anderen Hörgeschädigten bereichert und inspiriert. Vielfach werden weiterreichende Kontakte geknüpft bzw. die Schüler:innen treffen sich regelmäßig bei den Peergrouptreffen.

In Zukunft planen wir, auch die Eltern in die Treffen einzubeziehen und größere Ausflüge, Kooperationen und evtl. sogar Fahrten mit Übernachtung für die Schüler:innen im GL anbieten zu können.

So waren unsere vergangene Peergroup-Tage:

Zwei Schüler:innen stehen im Dunkeln vor einem Lichtspiel aus verschiedenen Farben

Hoch hinaus und ab ins Dunkel!

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